Die Jungen abgehängt

Von Markus Clemens, 21.08.08, 18:16h

Schon in ihrer Kindheit war Katharina Molitor eine bessere Sportlerin als Gleichaltrige. Jetzt erreichte die Speerwerferin in Peking den Endkampf in ihrer Disziplin und belegte dort mit 59, 64 Metern den achten Platz.

Bedburg – Es war ihre erste Teilnahme an Olympischen Spielen, und ihre Leistung konnte sich mehr als sehen lassen. Die Speerwerferin Katharina Molitor, die bis vor zwei Jahren in Bedburg lebte und nun in Leverkusen wohnt, erreichte in Peking den Endkampf in ihrer Disziplin und belegte dort mit 59, 64 Metern den achten Platz. All ihre alten Mitstreiter vom TV Bedburg freuten sich mit der 24-Jährigen. „Eine ganz tolle Leistung“, befand ihr Jugendtrainer Franz Inden. Vorstandsmitglied Martin Sauer erinnert sich genau: „Sie hat als Kind schon erheblich weiter geworfen als alle Gleichaltrigen.“ Allerdings war in ihren frühen Jahren nicht abzusehen, dass aus dem Mädchen einmal eine Speerwerferin wird. Inden weiß von einer Anekdote von den Kreismeisterschaften Ende der 80er Jahre zu berichten. „Damals wollte sie unbedingt über 50 Meter laufen.“ Weil aber kein Platz in den Läufen der Mädchen mehr frei war, lief sie bei den Jungen mit. „Das Rennen hat sie dann locker gewonnen.“ Später sei dann immer klarer geworden, dass sie ein besonderes Talent zum Werfen besaß. „Im Alter von zwölf Jahren hat sie den Schlagball 45 Meter weit geworfen, das war damals Rekord im Bezirk Nordrhein.“ Nach ihrer Zeit beim TV Bedburg ging die heutige Sport- und Sozialwissenschaftsstudentin zu Jugend 07 Bergheim und dann weiter in die Volleyball-Regionalligamannschaft des Oberaußemer VV. Aktuell trainiert die Sportlerin aus Königshoven beim TSV Bayer Leverkusen.

Katharina Molitor und ihre Eltern waren gestern nicht zu erreichen. Wahrscheinlich aber ist, dass in Königshoven einige Sektkorken geknallt haben dürften.

BILD: DPA

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