Deutsche Vizemeisterinnen

Als wir vom TV Bedburg die Startgemeinschaft mit dem Sus 09 Dinslaken eingingen, war das große Ziel, uns mit dem Team der W30/35 für die Deutschen Altersklassen-Team-Meisterschaften in Kevelaer zu qualifizieren. Dazu starteten wir das erste Mal gemeinsam am 01.05. bei den NRW-Meisterschaften. Die Teamleistung war schon wirklich gut, jedoch führte ein Wechselfehler in der abschließenden 4x100m-Staffel zur Disqualifikation und damit war die gesamte Punktzahl dahin und die Deutsche Quali außer Reichweite. Dank der Konkurrentinnen von der StG Ruhrgebiet-West, gelang es uns, eine weitere Qualifikationsmöglichkeit zu finden. So fuhren wir voll motiviert am 24.06. nach Oberhausen und erzielten als Team eine sehr gute Bestleistung von 6675 Punkten.

Diese Leistung führte dazu, dass wir uns als bestes der sechs Teams in Deutschland für das Finale qualifizierten. Leichter Druck kam auf und dennoch war uns allen klar, dass es kein Selbstläufer werden würde und man es uns nicht leicht machen würde. So hatten in den vergangenen Jahren die Mannschaften im Finale oft weitaus mehr Punkte gemacht, als in den Vorrunden, also wurden die Karten neu gemischt.

Voller Vorfreude und Anspannung fuhren wir also am 09.09.17 nach Kevelaer. Einige Athletinnen waren im Vorfeld leicht angeschlagen und taten alles dafür, um am Tag der Tage fit zu sein.

Los ging es beim Hochsprung. Das Wetter war zu diesem Zeitpunkt nicht so freundlich zu uns, so dass die Hochspringerinnen erst mal nass wurden. Dennoch ließen sie sich davon nicht beirren und riefen ihre Leistungen ab. Jessica Steindor aus Dinslaken schaffte gute 1,30m und auch Sarah Schöning und Simone Zolper aus Bedburg sprangen mit jeweils 1,35m in den Bereich ihrer Qualileistung, sie scheiterten an 1,40m denkbar knapp. Nach Abschluss der ersten Disziplin lag unser Team im Zwischenstand auf dem zweiten Platz.

Als nächstes stand bereits der 800m-Lauf auf dem Programm. Alexandra Arendt und ich (Eva Siemer) starteten im ersten Lauf und konnten mit 2:33,39 und 2:35,68 Minuten gute Zeiten erzielen und im Zwischenstand den zweiten Platz beibehalten. Im zweiten Lauf zeigte auch Marianne Jerosch mit 3:00,14 Minuten eine gute Leistung.

Im Anschluss versammelten wir uns, um unsere Diskuswerferinnen aus Dinslaken anzufeuern.

Jessica Steindor blieb mit 32,31m im Rahmen ihrer Möglichkeiten und Birte Prpitsch steigerte die zweite Diskusweite auf 20,14m. Mechthild Voss warf 14,01m weit.

Auch nach dieser Disziplin konnte unser Team den zweiten Platz halten. Dennoch zeigte sich bereits, dass das Team der Equipe Saar vermutlich unschlagbar sein würde, hatten sie bereits zu diesem Zeitpunkt einen deutlichen Vorsprung. Auf den Plätzen dahinter ging es sehr viel enger zu.

Es folgten die 100m Sprints, in denen Sarah Schöning (14,20s) und ich (13,63s) ebenfalls im Bereich unserer Qualizeiten blieben. Katrina Steindor lief mit 14,43s ebenfalls eine gute Zeit.

Während des Weitsprungs mussten wir dann realistisch eingestehen, dass gegen die führende Mannschaft nicht der Hauch einer Chance bestehen würde, als die erste Athletin weit über 5m hinaus sprang. Sarah Schöning sprang 4,35m weit, ich 4,42m und Simone Zolper blieb mit 4,24m etwas hinter ihren Möglichkeiten zurück. Insgesamt verloren wir ein paar Punkte und fielen hinter dem Team von der StG Ruhrgebiet West auf den dritten Platz zurück. Wir stellten fest, dass auch die vierte Mannschaft in Reichweite war, es also einen harten Kampf um die verbleibenden Medaillen geben würde. Wir ließen uns durch einen Mix aus Sonne, Wolken und Regenschauern nicht beirren.

Im Kugelstoßen konnten wir dann noch einmal aufholen. Jessica Steindor stieß die Kugel sehr gute 11,42m weit und auch Alexandra Arendt konnte sich auf 8,33m steigern. Auch Sabine Steckel steigerte sich auf 7,21m.

Kurz vor der abschließenden Staffel wurde uns dann bekannt gegeben, dass wir wieder auf dem zweiten Platz liegen und es verdammt knapp werden würde. Unsere Aufgabe war es nun, uns auf die Verfolger aus dem Ruhrgebiet zu konzentrieren und das Staffelholz mit der ersten Staffel vor den Konkurrentinnen ins Ziel zu bringen. Aber insgeheim war doch das Ziel, „wenigstens“ die Staffel zu gewinnen, die uns im Vorfeld Nerven gekostet hatte und eigentlich unsere beste Disziplin ist. Die Wechsel waren zwar nicht ganz optimal, dennoch gelang es uns (Simone Zolper, Eva Siemer, Sarah Schöning, Alexandra Arendt) tatsächlich, die 4x100m-Staffel in 53,56s zu gewinnen. Durch eine starke Staffel der LG Bad Soden/Sulzbach wurde sogar das bis dato dritte Team noch abgefangen und sie gewannen Bronze. Unsere zweite Staffel mit Jessica Steindor, Sabine Steckel, Katrina Steindor und Marianne Jerosch lief ein ebenso gutes Rennen und gewann den zweiten Lauf deutlich und erzielte mit 59,91 Sekunden auch eine super Zeit.

Wir freuten uns im Ziel gemeinsam über eine ganz besondere Silbermedaille mit 6622 Punkten, das wurde gleich vor Ort gefeiert. Das Gewinner-Team der Equipe Saar erreichte hervorragende 6850 Punkte und erzielte rund 500 Punkte mehr als in der Qualifikation.

Es war ein ganz besonderer Wettkampf und im Ziel war klar: die StG Bedburg-Dinlaken ist als Team super zusammen gewachsen und wird auch im nächsten Jahr wieder gemeinsam antreten und um den Titel kämpfen.
Wir bedanken uns auch bei unseren mitgereisten kleinen und großen Fans und Unterstützern, die zu einer super Stimmung beigetragen haben. Danke euch!!
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Ein Gedanke zu „Deutsche Vizemeisterinnen

  1. Sarah

    Liebe Mädels,

    das war ein ganz besonderer Wettkampf!

    Meine ersten Deutschen Meisterschaften und dann gleich Silber und das mit einem so tollen Team. Ich bin stolz auf uns, unsere Leistungen, aber auch ganz besonders auf unseren Zusammenhalt. Denn egal wie es lief, wir waren immer die Mannschaft mit den lautstärksten Anfeuerungen – natürlich für das eigene Team, aber auch für alle anderen Athleten. Wir haben auch die Plätze nach uns bejubelt als hätten sie gewonnen und das hat sie sehr gefreut. Am Ende haben wir gefeiert, als hätten wir gewonnen, und auch darauf bin ich stolz. Denn was nützt eine Goldmedaille, wenn man sich nicht richtig darüber freuen kann? Es war eine super Leistung und ich bin stolz und glücklich auf jeden Einzelnen in unserer Startgemeinschaft.

    Danke Mädels!

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